Andreas Deubel
geboren am 10.03.1978 in Hamburg
als Säugling nahmen mich meine Eltern bereits mit auf Ihre 11 Meter Stahl Yacht. Gesegelt wurde dort nur im Fahrtenmodus, allerdings schon damals oft auf längere Törns nach Bornholm und Schweden.
Später wurde die Yacht verkauft und ich begann mit 9 Jahren das Segeln auf dem Opti. Schnell war klar, dass mir nur so rumschippern zu wenig war und so wurde ich Mitglied im Hamburger Segel-Club. Ich durchlief die komplette Jugendausbildung von Opti, Tenny, Filius bis in den 420er. Erste Erfolge stelten sich im Teeny mit meinem damaligen Segelkamerad Johannes Bahnsen, damals Müller ein. Alles was auf der Alster zu gewinnen war wurde gewonnen und später folgten weitere Siege mit meinem immer noch besten Freund Thomas Sörens, damals Wurst 🙂 Sogar die erst damals ins leben gerufene Mittwochsregatta mit heute teilweise mehr als 100 Teilnehmern pro Wettfahrt konnten wir am Ende für uns entscheiden. Diese Zeit war für mich in der Jugend unbeschreiblich und prägt mich bis heute.
Im 420er bekamen wir dann zu spüren was es heist auf sich allein gestellt zu sein. Es herrschte eine sehr ausgeprägte Arroganz, so empfanden wir es damals, auch Unsportlichkeit unter den jungen Seglern war keine Seltenheit. Warscheinlich wurde einfach nur mit dem Messer zwischen den Zähnen gesegelt. Heute kann ich damit umgehen aber damals war das Neuland für uns und völlig unerwartet. So stiegen wir nach 3 Saisons 420er um auf das erste größere Boot und segelten ab sofort H-Boot. Das war im Jahr 1994.
1996 überzeugten wir den Hamburger Segel-Club davon ein Clubboot anzuschaffen und so segelten wir fortan auf einer X-79 sowohl Klassenregatten, als auch längere Törns und Mittelstreckenregatten wie der Nordseewoche und Kieler Woche. Zu dieser Zeit bemerkten wir, dass uns das Seesegeln viel Spaß machte. Es folgte der Eintritt in den Hamburgischen Verein Seefahrt (HVS) und wunderschöne Regatten wie Gotland Rund (Hamburg) und Skagen Cup (Norddeutschen Vermögen)

Mich verschlug es dannach zunächst für weitere Jahre auf die X-79 auf der ich zusammen mit der Crew um Skipper Olaf Eggers (GER-467) 2003 den Deutschland Cup vor Hamburg gewinnen konnte. Eine Super Zeit mit Regattasiegen am Fließband.

2006 merkte ich, dass ich endlich wieder selbst das Steuer in die Hand nehmen wollte. Einhandsegeln hatte ich seit der Optizeit nicht mehr gemacht und ich wollte endlich wieder selbst und allein Entscheidungen treffen. Ich kaufte mir 1 Jahr nach der Geburt meines Sohnes Jasper eine OK-Jolle und begann fortan Regatten in dieser ebenfalls sehr anspruchvoll zu segelnden Einheitsklasse zu fahren. Nach 3 Jahren war ich soweit und konnte mit meinem neuen Boot aus Neuseeland bis ganz nach vorne in die Klasse vorstoßen. Die ersten Regattasiege stellten sich ein und so konnte ich 2010 einen beachtlichen 6. Rang in der Jahresrangliste belegen. Ein weiterer Höhepunkt in meiner jüngeren Zeit als Steuermann.

Hochseeregatten aber übten schon immer einen unheimlichen Reiz auf mich aus und so verfolgte ich mit viel Interesse die regelmäßig stattfindenden Hochseeregatten wie Volvo Ocean Race, Vendee Globe, Route du Rhum und Mini Transat. Henrik Masekowitz war schließlich der Auslöser für meinen Wunsch in die Mini 650 Klasse einzusteigen. Sein Film klein, breit und bunt inspirierte mich so sehr, dass mein Entschluss fest stand in dieses Abentuer einzusteigen und mir eine Mini 650 zu kaufen.
2014 wurde ich stolzer Eigner meiner Mini 650 „Go4it“ GER-819 die ich von Simon Koster, der auf diesem Boot 3ter bei der Mini Transat 2013 geworden ist, gekauft habe. Für mich stand fest, dass ich erst 2017 den Versuch starten wollte das Mini Transat zu bestreiten, denn übertreiben sollte man es nicht und so hatte ich mir deshalb genug Zeit für die Vorbereitung und die gesamte Qualifikation zum Mini Transat eingeplant. 2014 wollte ich zunächst das Boot kennen lernen, Handling und Technik verstehen und vielleicht 1-2 erste Regatten auf der Ostsee segeln.
Dank der sehr großzügigen Unterstützung der Yachtwerft Heiligenhafen konnte ich von dort aus super trainieren und zu den nahegelegenen Regatten wie „Rund Bornholm – Warnemünder Woche“ und „Silverrudder“ aufbrechen. Rund Bornholm (Siehe Reiter „Videos„) endete mit einem hervorragenden 2. Platz und Silverrudder war nicht viel weniger erfolgreich mit einem 3. Platz der am Ende zu Buche stand. Liest hierzu auch meine Blogeinträge und Regattaberichte aus 2014.
Das Jahr 2015 hatte mir gezeigt, dass Mini Segeln „einfach geil“ ist. 3 Regatten hatte ich absolviert. Die erste Regatta (Lorient BSMini) zu zweit mit Frank Eckardt, das Mini en Mai (solo) und das Mini Fastnet (übrigens länger als das englische Fastnet) wieder zu zweit, diesmal zusammen mit Morten Bogacki. Alle Regatten beendete ich ohne Bruch und durchaus erfolgreich mit den Plätzen 21 (BSM), 12 (Mini en Mai) und 11 (Mini Fastnet).
2016 ging es einen Schritt weiter. Die Qualifikation wollte abgeschlossen werden. Es fehlten noch der obligatorische Solo Qualifier ( 1000 Seemeilen quer durch Biskaya, englischer Kanal und Irische See ).
Zusätzlich wollte ich Ende April an der Regatta Pornichet Select (300 Seemeilen Solo) und dem ersten Kategorie A Rennen in meinem Leben, dem Rennen Les Sable les Acores 2016 (2x 1250 Seemeilen solo) teilnehmen. Es sollte also wieder spannend werden bevor der eigentliche Gipfel dieses Projektes – Das Mini Transat 2017 – folgte.

2017 war es dann endlich soweit. Nach einigen Vorbereitungsregatten (Mini Golfe, Aripelago 650, Mini en Mai und Trophe Marie Agnes Peron) folgte der absolute Höhepunkt meiner seglerischen Karriere – das Mini Transat 2017. Nach insgesamt 30 Tagen auf See (verteilt auf 2 Etappen) und 4734 nautischen Seemeilen erreichte ich Martinique. Glücklich und ziemlich abgemagert, aber mehr als stolz nahm damit mein fast 4 jähriges Projekt ein Ende.
Was genau ich auf dieser Regatta erlebt habe und wie es mir ergangen ist erfährst Du auf einem der vielen Vorträge die ich Bundesweit halte und halten werde. Termine werde ich, sobald neue feststehen, hier auf meiner Homepage mitteilen.
2018 stand ganz im Zeichen meiner Familie. Ich hatte ja einiges nachzuholen. Dennoch konnte ich es nicht lassen, die ein oder andere Regatta einzuplanen. Neben der Weltmeisterschaft der OK Jollen bei der ich es immerhin in die Goldflotte geschafft habe bin ich im August zusammen mit Hasso Hoffmeister das Vegvisir Race (Platz 2 in der Gruppe Mini und auch bei den Line honours) gesegelt. Höhepunkt was dann die Teilnahme an der deutschen Meisterschaft der X-79. Nach 15 Jahren widerholte sich das unglaubliche und ich wurde mit einer Crew aus ehemaligen X-79 Veteranen erneut Meister.
2020 bin ich einen Schritt weiter gegangen und habe aufgrund der großen Nachfrage nach coachings beschlossen ein eigenes kleines Unternehmen zu gründen. crazyboats.de entstand. Mit einer Dehler30onedesign hatte ich nun die richtige Plattform um interessierten Seglern das shorthanded Segeln zeigen zu können und das Boot auch als bareboat charter anzubieten. Seit dem findet ihr mich auf der Ostsee auf Regatten oder als Skipper für coachings und Team Events. Schaut einfach mal rein auf meiner neuen Seite crazyboats.de, ich freue mich auf Euch! Andreas